Tante Dimity und der Wilde Westen by Nancy Atherton

Tante Dimity und der Wilde Westen by Nancy Atherton

Autor:Nancy Atherton [Atherton, Nancy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-08-01T04:00:00+00:00


CYRIL PENNYFEATHER

1859-1896

Ein lebendiges und heiliges Opfer, das Gott gefällt.

Römer 12,1

Errichtet in Gedenken an einen hingebungsvollen Lehrer von den dankbaren Familien jener, denen er das Leben rettete.

»Wer war Cyril Pennyfeather?«, fragte ich, als Toby und Rose herangekommen waren.

»Er war, wie es dort steht, Lehrer«, antwortete Rose. »Er kam 1880 aus England in die Vereinigten Staaten und tauchte 1884 in Bluebird auf. Er und die Männer, die neben ihm begraben sind, starben beim Grubenunglück in der Lord-Stuart-Mine von 1896.«

Ich sah sie an, schaute zu dem Obelisken und begann schweigend die Grabsteine aus rotem Granit zu zählen, die ihn umgaben.

»Zwanzig«, sagte ich schließlich. »Zwanzig Männer starben bei dem Unglück, einundzwanzig mit Cyril. Was geschah damals?«

»Ein Schacht stürzte ein, mit katastrophalen Folgen«, antwortete sie. »Bis heute weiß niemand, warum. Einige behaupteten, dass die Verwalter der Mine billiges, schlechtes Holz eingekauft hatten, um den Schacht abzustützen, der dann einstürzte, aber es konnte nie etwas bewiesen werden. Der Schacht wurde nie ausgegraben, und kurz darauf wurde die Mine geschlossen.«

»Was machte ein Schullehrer in einer Mine?«, fragte Toby.

»Viele seiner Schüler oder ehemalige Schüler arbeiteten dort«, klärte Rose ihn auf. »Als er von dem Einsturz erfuhr, eilte er sofort hinauf und bot seine Hilfe an. Es gelang ihm, mindestens ein Dutzend Männer in Sicherheit zu bringen, bevor er von herabfallendem Gestein erschlagen wurde.« Sie deutete auf die Inschrift. »Wie ihr seht, haben die Familien der Geretteten das Geld für seinen Gedenkstein aufgebracht. Er war bereits vor seinem Tod ein geachteter Mann. Danach …« Rose sah uns an. »Danach begannen die ersten Gerüchte über einen Fluch zu zirkulieren.«

»Ah.« Langsam begriff ich. »Der Fluch der Lord-Stuart-Mine.«

»Genau«, sagte Rose. »Ich bin überzeugt, dass die Lord-Stuart-Mine geschlossen wurde, weil kein Gold mehr aus ihr zu holen war, aber andere glaubten das nicht. Als mein Mann und ich nach Bluebird kamen, nahmen uns Rufe und Lou Zimmer mit zur alten Mine und erzählten uns von dem Unglück. Danach führten sie uns hierher und zeigten uns die Gräber der Verunglückten. Sie berichteten, dass der Einsturz der Höhepunkt einer Reihe von tödlichen Unfällen gewesen sei, die es in der Lord-Stuart-Mine von Anfang an gegeben habe. Sie behaupteten, dass man die Mine 1896 auch dann geschlossen hätte, wenn die Hauptader nicht versiegt wäre.«

»Wegen des Fluchs?«, sagte ich.

Rose nickte. »Minenarbeiter sind abergläubisch, nicht ungewöhnlich für Männer mit gefährlichen Berufen. Wenn sie an den Fluch glaubten, würden sie kaum noch dort arbeiten wollen.«

»Und ohne Minenarbeiter kann man keine Mine betreiben«, warf ich ein.

»Ich glaube nicht, dass der Fluch irgendetwas mit der Schließung der Mine zu tun hatte«, meinte Toby kopfschüttelnd. »Seht ihr denn nicht, dass hier etwas vertuscht werden sollte? Der Minenbesitzer ließ die Lord-Stuart schließen, damit niemand mehr etwas über die mindere Holzqualität herausfinden konnte. Ein solcher Skandal wäre bei den Investoren nicht gut angekommen.«

»Vielleicht wurde der Fluch in die Welt gesetzt, um Neugierige von der Mine fernzuhalten«, sagte ich. »Und die Unfälle, von denen Ihnen Ihr Großvater berichtete, jene in späteren Jahren, verstärkten die ursprüngliche Intension noch.«

»Aber warum glauben sie noch immer an den Fluch?«, wunderte sich Toby.



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